„Hen un wech – immer überall mobil?!“ Studierende präsentieren Ideen fürs mobile Leben auf dem Land

Wie sieht Mobilität in unseren Dörfern und Städten in Zukunft aus? Mit dieser Frage haben sich 45 Studierende von fünf niedersächsischen Hochschulen eine Woche lang im Auricher Europahaus auseinander gesetzt und kreative Ideen entwickelt. Die drei Besten hat Birgit Honé, Staatssekretärin in der Niedersächsischen Staatskanzlei, am 22. Mai 2015 in Leer ausgezeichnet. Dabei lobte sie das kreative Know-how der Studierenden.

Siegergruppe: (v.l.) Projektleiterin Delia Balzer, Matthias Joppe (Bereichsleiter des Marktbereichs Mitte der Sparkasse Leer Wittmund), Alina Naujoks, Julia-Christin Jeske, Staatssekretärin Birgit Honé, Marilena Sydow, Patrick Kröhnert, Marco Backenha

Die sechste Blockwoche der Landesinitiative Niedersachsen Generationengerechter Alltag (LINGA) fand unter dem Motto „Der Nachwuchs forscht für das Alter“ statt. Gefördert wurde die Blockwoche vom Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, vom Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, vom Landkreis Leer und von der Hans Sauer Stiftung.

„Wer Wege für Menschen mit eingeschränkter Mobilität ebnet, schafft Gelegenheiten für ein soziales Miteinander. Gerade in ländlichen Gebieten ist es wichtig, dass alltägliche Dinge wie das Einkaufen oder der Arztbesuch keine unüberwindbaren Hürden sind. Die kreativen Ideen der Studentinnen und Studenten zeigen, dass hier viel Potential für alltagserleichternde Produkte, Dienstleistungen und Kooperationen vorhanden ist. Wir haben damit eine win-win-Situation: Es hilft ganz konkret den Menschen und verbessert gleichzeitig die regionale Infrastruktur“, sagte Niedersachsens Sozialministerin Cornelia Rundt.

„Als Verkehrsminister ist es mir ein besonderes Anliegen, dass die Menschen in unserem Land mobil sein können, und zwar unabhängig davon, ob sie auf dem Land oder in der Stadtleben, ob sie mit dem Auto, dem Fahrrad, der Bahn oder aber zu Fuß unterwegs sind. Mobilität ist ein Stück Lebensqualität. Unser Ziel muss es deshalb sein, dafür zu sorgen, dass diese Lebensqualität erhalten und gelebt werden kann. Dafür bauen wir den ÖPNV und den SPNV aus, dafür testen und fördern wir Bürgerbusse oder Anrufsammeltaxis. Ich freue mich deshalb auf die Ideen und Ansätze der Studentinnen und Studenten. Im letzten Jahr wurde hier im Rahmen dieser Projektwoche der erste barrierefreie Standkorb entwickelt. Und ich kann jetzt schon sagen: Auch in diesem Jahr bin ich hin und weg von den Ideen“, betont Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies.

Das fachliche Spektrum der Studentinnen und Studenten aus acht Fachrichtungen reichte von Gerontologie über Personenverkehrsmanagement bis hin zu Gestaltung, Stadt- und Regional-Management, Tourismuswirtschaft und dem Ingenieursstudiengang für Assistive Technologien sowie Wirtschaftsingenieurwesen Verkehr. Im Vordergrund standen Teamarbeit und Erfahrungsaustausch – Fähigkeiten, die auch für die erfolgreiche Arbeit im Berufsleben eine immer wichtigere Rolle spielen. Erstmalig nahm auch ein niederländischer Fachbereich teil – so konnten die Studierenden weit über den eigenen Tellerrand blicken und profitierten von den Erfahrungen des Fachbereichs für angewandte Gerontologie der Windesheim University aus Zwolle. Die Jade Hochschule mit den Standorten Wilhelmshaven und Oldenburg, die Universität Vechta, die Hochschule für angewandte Kunst in Hildesheim sowie die Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften aus Salzgitter beteiligten sich ebenfalls. „Mobilität generationenfreundlich zu gestalten, ist vor allem für ländliche Räume eine große Herausforderung. Je mehr unterschiedliche Perspektiven, Erfahrungen und unterschiedliches Fachwissen in die Diskussion um Lösungsansätze einfließen, desto interessanter sind häufig die Ideen, die sich daraus entwickeln", betonte Landrat Bernhard Bramlage bei seinem Grußwort in Leer.

„Der Stundenplan war prall gefüllt. Die Studierenden schlüpften zum Auftakt am Montag in den Alterssimulationsanzug der Wolfsburg AG und altern um satte 50 Jahre, testeten auch bei strömenden Regen die unterschiedlichsten Mobilitätsarten vom Pedelec über Rollstuhl oder Anruf-Bus und lernten das „Design Thinking“ als Innovationsschmiede bei Tanja Föhr kennen. Durch Exkursionen am Dienstag nach Leer, Aurich, Bunde, Moormerland und Rhauderfehn wurden praktische sowie nutzerzentrierte Bezüge hergestellt, zum Beispiel mit Interviews bei Verkehrsbetrieben, Bürgermeisterinnen und Bürgermeister. Vor allem hilft der direkte Austausch mit Seniorinnen und Senioren, moderiert durch die Landesagentur Generationendialog, noch besser das vorhandene Angebot vor Ort und die besonderen Anforderungen zu begreifen“, begeistert sich Projektleiterin Delia Balzer.

 

Platz 1: RuBu – Der RufBus für Alle!

Preisgeld: 800 Euro, gestiftet von der Sparkasse LeerWittmund

Der RuBu ist das ideale Verkehrssystem für den ländlichen Raum. Egal, ob per App oder Telefon, der RufBus kommt überall hin. WLAN, Steckdose und Design binden auch die Jugend mit ein. Es geht Barrierefrei übers Land.

Ein Projekt von:

  • Marco Backenhaus, HAWK, Fachrichtung Gestaltung
  • Alina Naujoks, HAWK, Fachrichtung Gestaltung
  • Julia-Christin Jeske, Uni Vechta, Fachrichtung Gerontologie
  • Patrick Kröhnert, Ostfalia, Fachrichtung Personenverkehrsmanagement
  • Marilena Sydow, Jade Hochschule, Fachrichtung Assistive Technologien

 

Platz 2: SheepJeep – das Mobilitätskonzept

Preisgeld: 500 Euro, gestiftet von der Fehnstiftung der Volksbank eG Westrhauderfehn

Junge Menschen ohne Führerschein haben die Möglichkeit, einen Großteil der Kosten für den Führerschein über Fördermittel finanziert zu bekommen! Als Gegenleistung bringen sie sich in den Fahrdienst ein, um die Mobilität auf dem Land zu optimieren!

Platz 3: FreeKOOP - Konzept zum Erhalt und zur Förderung der Einkaufsmobilität im ländlichen Raum

Preisgeld: 200 Euro, gestiftet von der Sparkasse LeerWittmund

Die Kundin/der Kunde identifiziert sich an der Einkaufstation, ein freies Fach öffnet sich und er/sie schiebt entweder den gesamten Einkaufswagen oder einen Korb hinein. Die gekühlten Fächer werden je nach Bedarf und Auslastung geleert. Jede Box bekommt ein Etikett mit den Lieferinformationen und wird zum Teil über Ehrenamtliche ausgeliefert.

Ein Projekt von:

  • Nickson Nwanchan Acha, Ostfalia, Fachrichtung Wirtschaftsingenieurwesen
  • Philipp Gronotte, Jade Hochschule, Fachrichtung Assistive Technologien
  • Julia Hermann, HAWK, Fachrichtung Gestaltung
  • Lisa Kalt, Uni Vechta, Fachrichtung Gerontologie

 

Sonderpreis: e-motions – Die Mobile Haltestelle der Zukunft

Menschen, die sich unsicher fühlen, sind seltener aktiv und haben weniger Bewegung, was zu gesundheitlichen Einschränkungen führt. Um sie zu mehr Bewegung zu motivieren, gibt es mobile, autonom fahrende Haltestellen, die die Menschen dort „abholen“, wo sie sind.

Ein Projekt von:

  • Janina Dyk, Uni Vechta, Fachrichtung Gerontologie
  • Lea Günnewig, HAWK, Fachrichtung Gestaltung
  • Maren Osterloh, Jade Hochschule, Fachrichtung Assistive Technologien
  • Yusuf Saribal, Ostfalia, Personenverkehrsmanagement
  • Stan Stokvis, Windesheim University, Gerontologie

 

Sonderpreis: e-motions – Die Mobile Haltestelle der Zukunft

Menschen, die sich unsicher fühlen, sind seltener aktiv und haben weniger Bewegung, was zu gesundheitlichen Einschränkungen führt. Um sie zu mehr Bewegung zu motivieren, gibt es mobile, autonom fahrende Haltestellen, die die Menschen dort „abholen“, wo sie sind.

Ein Projekt von:

  • Janina Dyk, Uni Vechta, Fachrichtung Gerontologie
  • Lea Günnewig, HAWK, Fachrichtung Gestaltung
  • Maren Osterloh, Jade Hochschule, Fachrichtung Assistive Technologien
  • Yusuf Saribal, Ostfalia, Personenverkehrsmanagement
  • Stan Stokvis, Windesheim University, Gerontologie

 

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