Unabhängigkeit und Selbstbestimmung von Senioren länger sichern: St. Nikolausstift Caritas Pflege richtet in Papenburg zwei Musterwohnungen mit Assistenzsystemen ein

Zum Einsatz kommen im Rahmen des Projektes „Wohnen und Pflege mit menschenunterstützender Technik“  je nach Bedarf beispielsweise Staubsaugerroboter, Video-Türsprechanlagen, internetverknüpfte Sprachassistenten, ein Herdsensor, Bewegungssensoren, aber auch spezielle Sanitärräume mit Pflege-WC. „Die Digitalisierungswelle steht uns nicht erst bevor, hier in Papenburg sind wir schon mittendrin“, sagte Caritasdirektor Franz Loth. Der Einsatz von Technik bietet nach seinen Worten viele Chancen und sei zugleich eine Herausforderung. Denn als kirchlicher Träger habe man auch eine besondere Verantwortung. „Ein Einsatz ist dort sinnvoll, wo er ethisch vertretbar ist“, so Loth. Stefanie Freimuth-Hunfeld von der St. Nikolausstift Caritas Pflege GmbH machte deutlich, dass eine Wohnung als Showroom, also zur Besichtigung bereit steht und die Zweite zeitlich befristet zum Probewohnen genutzt werden könne. An diesem Ort bestehe für Ältere die Möglichkeit, das Wissen und die digitale Kompetenz zu  erlangen, um die technischen Möglichkeiten optimal für die persönliche Lebenssituation zu nutzen.  Das Projekt wird vom Land Niedersachsen gefördert und wissenschaftlich begleitet. Aus Sicht von Martin Schnellhammer (Geschäftsführer Living Lab an der Hochschule Osnabrück) ist das Projekt zukunftsweisend. „Eine Musterwohnung, in der Menschen die neuen Techniken für einen bestimmten Zeitraum ausprobieren können, gibt es bisher für Senioren nicht“, so der Wissenschaftler. Nach seinen Worten sei das Projekt in dieser Form bisher einmalig und daher bundesweit richtungsweisend. Die Projektleiterin Andrea Ahlers demonstrierte einige der vielen technischen Hilfsmittel. Dazu zählen auch schlüssellose Eingangstüren, Bewegungsmelder, absenkbare Waschbecken, Sturzmelder, Zugtaster und ein Hausnotruf. Auch Sprachassistenten wie beispielsweise Alexa oder Siri können optional in Anspruch genommen werden. Monika Caspers von Sicherheitstechnik Sandersfeld hob hervor, dass für die Autonomie einerseits moderne Technik zum Einsatz komme, jedoch im Hintergrund in der Sicherheitszentrale geschulte Mitarbeiter die Hilfebedarfe sicherstellen.

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