Wohnpartnerschaft als Soziale Innovation

„Wohnen für Hilfe“ – diese generationenübergreifenden Wohnprojekte in Niedersachsen gibt es bereits in Hannover, Osnabrück oder Göttingen. Ein Überblick über die bundesweiten Angebote verschafft die Internetseite http://www.wohnenfuerhilfe.info/ .

Was aber ist eigentlich „Wohnen für Hilfe“?

Statt die harte Eurowährung für Wohnraum zu verlangen, erhalten 'Vermieter' Hilfeleistungen im Alltag, die variabel von beiden Parteien vorher vereinbart werden. Diese unentgeltlichen Gegenleistungen fallen unterschiedlich aus. Möglich sind Haushaltshilfe, Gartenpflege, Einkaufen gemeinsame Spaziergänge oder Unternehmungen. Die Initiative „Wohnen für/gegen/mit Hilfe" gibt es in mehreren Städten Deutschlands. Für die meisten Programme gilt dieselbe Faustregel: Pro m² bezogenen Wohnraum hat der 'Mieter' 1 Stunde Hilfe im Monat zu leisten. Die Anzahl und die Art und Weisen der Hilfeleistungen kann jedoch variieren und individuell verhandelt werden. Individuelle Vereinbarungen sind hierbei nicht ausgeschlossen. Ausgenommen sind jedoch Pflegeleistungen jeglicher Art. Die einzigen Unkosten, die dem 'Mieter' entstehen, sind die Nebenkosten wie Gas, Wasser und Strom. Die Zielgruppen in den einzelnen Städten, in denen „Wohnen für Hilfe" praktiziert wird, können unterschiedlich sein. Auch die Träger, die „Wohnen für Hilfe" finanzieren, sind verschieden.

Erste Überlegungen gehen auch dahin, die Grundidee „Wohnen gegen Hilfe“ mit der Herausforderung von geeigneten Wohnraum für Flüchtlinge zu koppeln. Ein gutes Beispiel, wie es bereits bei jungen Menschen und Studierenden funktioniert, ist das junge Start Up „Flüchtlinge willkommen“ , das die technische Infrastruktur bereithält, um Hilfsangebote und Hilfesuchende zusammenzubringen. Das junge Unternehmen berät mittlerweile auch Städte und Kommunen zur privaten Unterbringung von Geflüchteten, sei es in Wohngemeinschaften, Familien, bei Paaren etc.. Dazu zählt die technische Umsetzung, Best-Practice-Modelle, Problemlösungen und Erfahrungen.

LINGA findet, dass dies eine gute Idee ist, die es wert ist, weitergedacht zu werden. Innovationen entstehen oft nicht nur an der Grenze zu unterschiedlichsten Themenbereiches, sie erfordern neben Kreativität auch Mut für die Umsetzung.

Aktuell werden in Göttingen Vermieterinnen und Vermieter für Wohnpartnerschaften mit Studierenden gesucht, mehr dazu im Flyer.

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